1902

Anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Großherzog Friedrich I. von Baden, veranstaltet die Gemeinde Rappenau am 27. April 1902 ein Festbankett, an dem auch der „Kapellmeister Steiner“ mit seinen Musikern mitwirkt. Dafür erhält er von der Gemeinde 32,50 Mark. Durch dieses Ereignis angeregt, tun sich sechs Rappenauer Blasmusikfreunde zusammen und begründen die Rappenauer „Kurkapelle“. Es war ein harter, kostenträchtiger und entbehrungsreicher Weg, den die sechs vor sich hatten. Unter großen persönlichen  Opfern erwerben sie ihre teuren Musikinstrumente, wie das ebenso teure Notenmaterial. In der damaligen Ziegelei erhalten sie einen Raum für ihre Proben. Mühe und Einsatz lohnen sich aber! Durch Anwerben und Anlernen weiterer Musikfreunde wächst die neue Kapelle. Fleißiges Proben verschafft ihr Ansehen und Achtung, so dass sie bald aus dem Leben der Gemeinde nicht mehr

1910

1910 gerät die Kapelle durch den Tod von drei Mitgliedern in eine Krise, die aber durch Aufnahme weiterer junger Musiker und durch Aushilfen befreundeter Nachbarkapellen gemeistert werden kann. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 unterbricht abrupt die bisherige erfolgreiche Ausbauarbeit; Alle aktiven Musiker werden zum Militär eingezogen. Einige kehren nicht mehr zurück und andere sterben an den Folgen des Krieges.

1914

Der Ausbruch des l. Weltkrieges unterbricht abrupt die bisherige erfolgreiche Aufbauarbeit; alle aktiven Musiker werden zum Militär eingezogen. Wilhelm Baier, Fritz Fries und Jakob Pfoh kehren nicht mehr zurück, Wilhelm Last stirbt an den Folgen des Krieges.

1919

1919 versammelt ein Musiker, die aus dem Krieg Zurückgekehrten wieder um sich und erweckt die Kurkapelle zu neuem Leben. Durch intensives Werben kann eine stattliche Anzahl junger Kräfte gewonnen werden, die staatliche Saline stellt das Feierabendheim als Proberaum zur Verfügung.

1920

Die Kapelle ist nun zu einer Größe herangewachsen, dass sie sich nach einem professionellen Leiter umsehen muss. Sie findet ihn in dem bereits pensionierten Polizeimeister Josef Zahn aus Rappenau. Der ist zwar ebenfalls nur Laie, war aber während des Krieges

1928

1928 errichtet der Kur- und Verkehrsverein im Kurgebiet an der Salinenstraße mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde einen Musikpavillion. Er wird zum bevorzugten Auftrittsort der Kurkapelle, wo sie regelmäßig abends musiziert, ebenso sonntags vor dem Sanatorium der Vulpiusklinik.

1941

1941 konstatiert der Kur- und Verkehrsverein: Die Musikkapelle ist durch teilweise Einberufung ihrer Mitglieder in der Besetzung so geschwächt, dass sie öffentlich einstweilen nicht mehr auftreten kann. In den darauffolgenden Jahren soll es auch so bleiben, bis 1945 der ehemalige Vorstand die zu Hause gebliebenen und nach und nach aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Musiker wieder zum Neuanfang zusammen ruft. Im Laufe der Jahre wird die Kurkapelle in Stadt- und Feuerwehrkapelle umbenannt. Diesen Namen trägt sie auch noch heute.